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Quehl, Th./ Trapp, U. (2013): Sprachbildung im Sachunterricht der Grundschule. Mit dem Scaffolding-Konzept unterwegs zur Bildungssprache. Waxmann
Um erfolgreich am Unterricht teilzunehmen, müssen Schülerinnen und Schüler in allen Klassen fachliche Inhalte und die sprachlichen Fähigkeiten kontinuierlich erweitern. Das Konzept des Scaffolding begegnet dieser didaktischen Herausforderung mit einem Unterrichtsarrangement, bei dem die Lehrerkräfte den Übergang von der Alltags- zur Fach- und Bildungssprache bewusst planen und gestalten.
Diese Handreichung führt in die sprach- und lerntheoretischen Zusammenhänge des Scaffolding-Konzepts im Sachunterricht der Grundschule ein. Der beiliegende Lehrfilm "Eine Pfütze am Himmel heißt nicht Pfütze!" ergänzt den Text und veranschaulicht die Umsetzung in einer dritten Klasse. Handreichung und Lehrfilm richten sich an Lehrkräfte vor allem der Primarstufe, an Studierende, an in der Lehreraus- und -fortbildung Tätige und an alle, die an einer bildungssprachförderlichen Unterrichtsentwicklung interessiert sind.Bestellung und mehr Informationen: Waxmann
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Gibbons, Pauline (2006) Unterrichtsgespräch und das Erlernen neuer Register in der Zweitsprache. In: Paul Mecheril und Thomas Quehl (Hrsg.), Die Macht der Sprachen. Englische Perspektiven auf die mehrsprachige Schule. Münster [u.a.]: Waxmann, 269-290.
In diesem Beitrag stellt Pauline Gibbons eine Untersuchung vor, die in einer 5. Klasse in einem innerstädtischen Bezirk in Sydney (Australien) durchgeführt wurde. Die Schule liegt in einem sozioökonomisch schwachen Gebiet mit ethnisch und sprachlich gemischter Bevölkerung. In der Klasse sind 23 Sprachen präsent und viele der Schüler(innen) haben Englisch nicht als Erstsprache. Folglich müssen sie Inhalte und Sprache zeitgleich erlernen. Gibbons spricht sich explizit gegen die Entlastung der Aufgaben bzw. die Vereinfachung des Unterrichtsgegenstandes aus und zeigt am Beispiel einer Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus, wie Schüler(innen) durch geplante sprachliche Unterstützung durch die Lehrerin (Scaffolding) zur eigenständigen Verwendung von Bildungssprache befähigt werden können.
Zu bestellen bei Waxmann
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Hammond, Jennifer and Gibbons, Pauline (2005): Putting scaffolding to work: The contribution of scaffolding in articulating ESL education. Prospect Vol. 20, No. 1 April 2005, 6-30.
Für die Entwicklung des Modells wurden in einer ersten Untersuchungsphase zunächst Methoden, die im Regelunterricht zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Englisch als Zweitsprache eingesetzt werden, dokumentiert und analysiert. (Als theoretischer Rahmen für die Analyse diente eine Kombination aus Wygotskis Lerntheorie und Hallidays funktionaler Sprachtheorie, die zu Beginn des Artikels kurz vorgestellt werden.) An sechs Schulen in Sydney wurde dann in einer zweiten Phase die tatsächliche pädagogische Praxis analysiert, um das Modell durch praktische Erkenntnisse zu untermauern und weiter auszubauen. Basierend auf Unterrichtsbeobachtungen und Interviews mit Lehrerinnen und Lehrern werden sowohl auf Ebene des Makro-Scaffolding (designed-in) als auch des Mikro-Scaffolding (interacional) Merkmale identifiziert, die sich an allen teilnehmenden Schulen als wesentlich bei der Durchführung von Scaffolding erwiesen haben.
Der Artikel ist mit zahlreichen Beispielen illustriert und enthält Ausschnitte aus Unterrichtsgesprächen. Anders als in den meisten Texten zu Scaffolding findet hier auch der Literaturunterricht Berücksichtigung. Am Ende des Artikels werden die Stärken und Schwächen des vorgestellten Modells diskutiert.
Die Macquarie Univiersity in Sydney bietet den Artikel als Download an: Putting scaffolding to work
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Gogolin, Ingrid und Lange, Imke (2010) Durchgängige Sprachbildung. Eine Handreichung. FörMig-Material Band 2. Münster [u.a.]: Waxmann, 31-32.
Im zweiten Kapitel der Handreichung Durchgängige Sprachbildung, die in der Reihe FörMig-Material erschienen ist, stellen Imke Lange und Ingrid Gogolin relativ knapp Scaffolding als einen Ansatz zur gleichzeitigen Vermittlung von Sprache und Bildungsinhalten vor.
Mehr Informationen zur Handreichung
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Kniffka, Gabriele (2010) Scaffolding.
In dieser im Rahmen von "ProDaZ - Deutsch als Zweitsprache in allen Fächern" erschienenen Online-Publikation erklärt Gabriele Kniffka zunächst allgemein, was unter Scaffolding zu verstehen ist. Dabei erläutert sie auch die unterschiedliche Verwendung des Begriffs in der Erstpracherwerbsforschung und im Kontext von Zweitspracherwerb. Basierend auf Gibbons (2002) verdeutlicht sie dann den Unterschied zwischen Makro- und Mikro-Scaffolding und geht darauf ein, was Scaffolding bezogen auf den Unterricht - inkl. der Unterrichtsplanung - konkret bedeutet. Am Beispiel eines Textauszugs aus einem Geographiebuch der 5./6. Klasse werden mögliche sprachliche Besonderheiten, die Fachtexte besonders für Schüler mit Deutsch als Zweitsprache vor Schwierigkeiten stellen, exemplarisch analysiert. Der Text liefert einen ersten Überblick und bietet damit einen guten Einstieg ins Thema.
Die Universität Duisburg Essen, Projekt ProDaz, bietet den Artikel als Download an: Scaffolding
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Quehl, Thomas (2010) Die Möglichkeiten des Scaffolding. Zur Gestaltung des Übergangs von der Alltagssprache der Kinder zur Fach- und Bildungssprache. In: Grundschulunterricht Deutsch 04/2010, 28-33. Ders. "Wir sprechen wie Forscherinnen und Forscher über den Wasserkreislauf". ibd. S. 33-34
Anhand verschiedener Gesprächsausschnitte aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht demonstriert Thomas Quehl äußerst anschaulich, wie sprachliches und fachliches Lernen verbunden werden können. Nach einer kurzen Einführung in das Konzept des Scaffolding illustriert er am Beispiel des Themas "Erderwärmung" die von Gibbons (2006) vorgeschlagenen drei Phasen des Makro-Scaffolding (Unterrichtsplanung) und skizziert im Anschluss daran zentrale Aspekte des Mikro-Scaffolding
Bei Thomas Quehls zweitem Beitrag in der Zeitschrift Grundschulunterricht Deutsch handelt es sich um eine Unterrichtsskizze zum Thema "Der Wasserkreislauf" für das 3. Schuljahr. Anhand dieser Skizze zeigt er, wie Kinder mit Hilfe des Scaffolding-Konzepts, insbesondere einer sogenannten "Forscherkonferenz", bewusst den Übergang zwischen Alltags- zur Fach- und Bildungssprache vollziehen können. Der Beitrag beinhaltet praktische Ideen dazu, wie Lehrer(innen) ihre Schüler(innen) beim Meistern dieses Übergangs unterstützen können.
Zu bestellen über Oldenbourg Verlag
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Quehl, Thomas und Scheffler, Ute (2008): Möglichkeiten fortlaufender Sprachförderung im Sachunterricht. In: Christiane Bainski und Marianne Krüger-Potratz (Hrsg.), Handbuch Sprachförderung. Essen: Neue Deutsche Schule Verlagsgesellschaft, 66-79.
In diesem Artikel gehen Thomas Quehl und Ute Scheffler darauf ein, wie sprachliches und fachliches Lernen im Rahmen des regulären Sachunterrichts (in der Grundschule) verbunden werden können. Dazu stellen sie verschiedene Aspekte vor, die bei der systematischen Planung von sprachsensiblem Fachunterricht berücksichtigt werden sollten. Unter anderem zeigen sie, wie mit Hilfe von sogenannten Planungsfeldern, die Elemente aus dem Bereich Deutsch als Zweitsprache enthalten, Sprache kontinuierlich gefördert werden kann. Außerdem stellen sie das Konzept der Mitteilungsbereiche vor, das zum Ziel hat, Lernenden die Redemittel zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen um bestimmte Inhalte auszudrücken. Sie machen deutlich, dass bereits Sachtexte, die in der Grundschule eingesetzt werden, sprachliche Besonderheiten aufweisen, die für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache Schwierigkeiten oder "Stolpersteine" darstellen können. Illustriert werden ihre Ausführungen anhand zweier Themen aus dem Sachunterricht: a) Der Wackelzahn und b) Der Wasserkreislauf.
Zu bestellen über NDS Neue deutsche Schule Verlagsgesellschaft
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Roth, Hans-Joachim (2007): Scaffolding - ein Ansatz zur aufbauenden Sprachförderung. In: Kompetenzzentrum Sprachförderung Köln: Newsletter Februar 2007, 33-35.
Ausgehend von einem kurzen Gesprächsausschnitt aus einer bilingualen Grundschulklasse verdeutlicht Hans-Joachim Roth, wie Lehrer(innen) Kinder bei der Unterrichtsinteraktion in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützen können. Im Anschluss daran geht er kurz auf die Herkunft des Konzepts Scaffolding ein und stellt abschließend Überlegungen dazu an, wie dieser Ansatz zu einem bilingualen Scaffolding weiterentwickelt werden könnte. Dazu berichtet er über eine ihm bekannte bilinguale Kindertagesstätte, in der bilinguales Scaffolding bereits erfolgreich durchgeführt wird.
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