Apollonia-von-Wiedebach-Schule (Leipzig)
Durchgängige Sprachbildung an der Apollonia-von-Wiedebach-Schule. Ein Portrait
In dem Porträt wird die Schule und ihr Umfeld beschrieben. Die Apollonia-von-Wiedebach-Schule liegt im Leipziger Stadtteil Connewitz und ist eine sächsische Mittelschule, die Haupt- und Realschulbildungsgang integriert. Etwa 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler stammen aus zugewanderten Familien.
Anknüpfend an den sprachlichen Voraussetzungen der Schülerschaft hat die Schule im Rahmen des Modellprogramms FörMig Sachsen begonnen, ihre Sprachbildungsarbeit neu zu konzipieren und systematisch in den Schulalltag zu integrieren.
Dargelegt wird, auf welche Weise Sprachbildung in den Vorbereitungsklassen umgesetzt wird. Gemäß der sächsischen Konzeption zur Integration von Migranten werden in den Vorbereitungsklassen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Deutsch als Zweitsprache unterrichtet. Um die individuellen Sprachbildungsprozesse der Schülerinnen und Schüler gezielter unterstützen zu können, wurde das Netzwerk Sprachliche Bildung ins Leben gerufen - ein Kooperationsprojekt, in dem die Schule in der Sprachbildung mit außerschulischen Partnern zusammenarbeitet. In diesem Rahmen wurden in den Vorbereitungsklassen musisch-künstlerische Projekte und Workshops durchgeführt. Ein weiterer Ansatz, der auf eine optimierte sprachliche Förderung der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zielt, ist die intensive Arbeit mit den "Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Sekundarstufe I", ein sprachdiagnostisches Instrument, mit dem die Kompetenz und der Kompetenzzuwachs im Deutschen als Zweitsprache strukturiert beobachtet und beschrieben werden können.
Ein Schwerpunkt der fächerübergreifenden Sprachbildungsarbeit ist die Entwicklung und Förderung der Lesekompetenz als Schwerpunkt der Sprachbildung. Die Schule orientiert sich am im Rahmen der Schweizer Deutschdidaktik entwickelten Konzept der "Lesefreundlichen Schule" und setzt es durch mehrere unterrichtliche und unterrichtsergänzende Maßnahmen um.
Weiter sind Bemühungen zentral, die auf eine Umsetzung von Sprachbildung im Fachunterricht zielen. Dargelegt wird, welche fächerübergreifenden Ansätze verfolgt werden - zu nennen ist hier insbesondere der fächerübergreifende Einsatz eines Leitfadens zur Texterschließung und zum Halten von Vorträgen - und welche Erfahrungen dabei gewonnen wurden.
Beschrieben werden über die genannten Themen hinaus weitere Bausteine der Sprachbildungsarbeit, die von der Schule als relevant für das Gelingen der aktuellen Entwicklungsschwerpunkte wahrgenommen werden. Hier geht es darum, wie Teamarbeit als wichtige Grundlage der Schulentwicklung gestaltet ist. Maßnahmen der Professionalisierung der Lehrerinnen und Lehrer stellen einen weiteren wichtigen Baustein dar. Letztlich wird dargelegt, welche Anstrengungen unternommen werden, um Transfer und Nachhaltigkeit des bereits Erreichten zu gewährleisten.
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Download: Britta Hawighorst (2010): Durchgängige Sprachbildung an der Apollonia-von-Wiedebach-Schule (Leipzig) (PDF). Hamburg |