Eberhard-Klein-Schule (Berlin)
Durchgängige Sprachbildung an der Eberhard-Klein-Schule. Ein Portrait. 2009
Zunächst wird die Schule und ihr Umfeld beschrieben. Die Eberhard-Klein-Schule ist eine integrierte Haupt- und Realschule mit besonderer pädagogischen Prägung. Sie liegt im östlichen Teil Kreuzbergs und wird ausschließlich von Jugendlichen mit Migrationshintergrund besucht.
Ausgangspunkt der Sprachbildungsarbeit an der Schule sind die spezifischen sprachlichen Voraussetzungen der Schülerschaft: Der größte Teil weist einen ausgesprochen hohen Förderbedarf auf.
Das Porträt zeichnet die Entwicklung zur aktuellen Sprachbildung nach, die die Schule durchlaufen hat. Dabei spielt sowohl ein großes Schulentwicklungsprojekt, das in den 1980er Jahren an der Schule durchgeführt wurde, eine Rolle, wie auch die Neukonzipierung der Sprachbildung im Rahmen des Modellprogramms FörMig.
Ausführlich dargestellt wird das Konzept der additiven Sprachförderung, das dem Konzept des "Stadtteilorientierten Lernens" verpflichtet ist. Dieser projektorientierte Ansatz zielt darauf ab, in der Lebens- und Arbeitswelt der Schulumgebung Bildungsanlässe bereitzustellen und das sprachförderliche Potential von Stadterkundungen für den Deutsch als Zweitsprache-Unterricht nutzbar zu machen.
Ein zentrales Thema ist die Umsetzung von Sprachbildung im Fachunterricht. Dargelegt wird, welche schulübergreifenden Ansätze verfolgt werden und wie im Rahmen einer unterrichtsbegleitenden Fortbildungsreihe Sprachbildungsmaßnahmen im siebten und achten Jahrgang besonders intensiv umgesetzt werden.
An der Schule wurden ergänzende Maßnahmen der Leseförderung etabliert. Hier ist zum einen die Durchführung der "Lesewochen" zu nennen. In zweiwöchigen Projekten werden den Schülerinnen und Schülern intensive Leseerfahrungen ermöglicht. Auch die "Lesepatenschaften" zielen auf eine Verbesserung der Lesekompetenzen. Die Lesepatenschaften werden von Schülerinnen der neunten Klassen für Gruppen von Kindern aus einer kooperierender Kindertagesstätte übernommen.
Ein weiteres Element der Sprachbildung an der Schule ist der Einbezug der Herkunftssprachen in den schulischen Alltag. Ausgehend von der Annahme, dass eine Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Beitrag zu ihrer sprachlichen Bildung leisten kann, werden die 'mitgebrachten' Sprachen im allgemeinen Schulleben, aber auch im Unterricht eingebunden.
Beschrieben werden über die genannten Themen hinaus weitere Bausteine der Sprachbildungsarbeit, die von der Schule als relevant für das Gelingen der aktuellen Entwicklungsschwerpunkte wahrgenommen werden. Welche Anstrengungen werden unternommen, um innerschulischen Transfer und Nachhaltigkeit des bereits Erreichten zu gewährleisten? Maßnahmen der Professionalisierung der Lehrerinnen und Lehrer stellen einen weiteren wichtigen Baustein dar. Letztlich geht es darum, auf welche Weise sich Kooperationen mit außerschulischen Partnern unterstützend auf die schulische Sprachbildungsarbeit auswirken.
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Download: Britta Hawighorst (2009): Durchgängige Sprachbildung an der Eberhardt-Klein-Schule (Berlin). Ein Portrait. Hamburg (PDF) |